Comiczeichnen
ist eine kreative Praxis, in der hochspezialisierte körperlich-zeichnerische
und intellektuell-kreative Fähigkeiten und Techniken zusammenspielen.
Die Comicgeschichte hat immer wieder einzigartige Zeugnisse
dieser Kulturtechnik hinterlassen: Skizzen, Studien, Skripte,
getuschte Originalseiten und natürlich digitale Daten.
Wie aber sind diese Spuren der ästhetischen Produktion
zu lesen? Und wie können kreative Praxisprozesse überhaupt
beschrieben werden? Damit beschäftigt sich die Comicentwurfsforschung,
deren Aufgaben und Herausforderungen im vorliegenden Band erstmals
skizziert werden.
Darüber hinaus untersucht das Buch verschiedene Figurationen
des Comiczeichnens, an denen sichtbar wird, welche metaphorischen,
narrativen oder diagrammatischen Verfahren aufgesucht werden,
um komplexe Praktiken wie das Comiczeichnen zu kommunizieren.
Dabei werden Kreativitäts-, Handlungs- und Erkenntnistheorie
zu einem neuartigen Blick auf Produktionsästhetik verbunden.
In Exkursen untersucht der Band außerdem die Ästhetik
des Comicentwurfs aus einer phänomenologisch inspirierten
Perspektive und erläutert die sozioökonomische Situation
zeit-
genössischer Comicproduzenten. Die zahlreichen Abbildungen
gestatten dabei einen Blick in die Werkstätten von namhaften
Comiczeichnern wie Hergé, Chris Ware, Art Spiegelman
oder Flix.
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