Comics
von Zeichnerinnen, die emigrieren, sind keine Medien, die ihre
Leser_innen infolge einer Abwesenheit von Sprachvermögen
anders adressieren, ihr Surplus liegt jenseits des Textes
in- und zugleich außerhalb eines schriftbasierten Repräsentationssystems,
das Raum für beredtes Schweigen, aber auch für die
bildlichen Qualitäten von Grautönen und anderen Zwischenzonen
eröffnet.
Das Repertoire an im Comic Sagbaren schließt den Schrei
ebenso mitein wie die zittrig konturierten Körper von Gefolterten,
Geräusche, die von den Dingen ausgehen, im Bild zu Schallwellen
und kinetischen Linien werden. Sie entstehen in medialen und
territorialen Grenzgebieten, erzählen vom Lied, das auf
den Lippen liegt, einem Blues, der nicht mit den Ohren allein
vernommen wird. Aus fremden Sprachen wird ein Gezwitscher, das
am Anfang eines Kulturtransfers steht als Geräusch
verwandelt die Rede des Anderen sich in einen Gesang.
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