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Gegenstand
der interdisziplinär angelegten Untersuchungen ist das Künstlerbuch
als Synthese aus Sprachkunst, Bildkunst und Buchkunst in historischer
Dimension. Frühe Formen sind das ägyptische Totenbuch im Medium
der Papyrusrolle mit Verbindung von Hieroglyphenschrift und Vignetten,
die hellenistischen Technopägnien als schriftmalerische Konstrukte
in der Überlieferung der Anthologia Graeca und vor allem die buchmediale
Panegyrik des Optatianus Porfyrius auf Kaiser Konstantin mit Kalligraphie
in Gold- und Silberschrift und mit in den Text eingelegten farbigen
Figuren. Während Hrabanus Maurus in der Karolingerzeit mit seinem
buchkünstlerisch einzigartigen mittellateinischen Lob des christlichen
Kreuzes hervortritt, verbreiten sich auch in der volkssprachigen Epik
seit dem Hochmittelalter kunstvolle Buchinszenierungen mit Illuminationszyklen,
wie das Beispiel des Sandro Botticelli zeigt, der in der Renaissance
einen Dante-Kodex mit 93 Zeichnungen ausstattet. Nachdem die intermediale
Ästhetik des Barock durch den Manierismus geprägt ist, für
den Autoren wie Marino und Grimmelshausen stehen, übt im 18. Jahrhundert
Laurence Sterne durch die revolutionäre Typographie seines Tristram
Shandy große Wirkung auf die Moderne aus. Den innovativen Typus
des experimentellen Livre dartiste verkörpert in der Zeit
der Avantgarden das Simultanbuch La Prose du Transsibérien von
Blaise Cendrars und Sonia Delaunay.
Der Band enthält reiches, sorgfältig ausgewähltes Bildmaterial
und weist eine den transepochalen, interkulturellen und hybriden Charakter
der Gattung prononcierende Schlussbetrachtung auf.
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